Jeansborte applizieren
Seit Kurzem führt WOOLNERD eine vielseitige Auswahl an Jeansborten.
Alle Borten stammen original aus den 1960er/ 70er Jahren, waren somit Teil der Hippie-Bewegung und sind für jeden Sixties- oder Seventies-Fan ein Must-have. Sie sind dazu gedacht, Jeanshosen zu verlängern und zu verzieren, können aber auch auf Jeansjacken, Taschen und Dekokissen u.v.m. appliziert werden.
Ältere unter Euch werden sich vielleicht noch erinnern, die Jüngeren aber kennen diese Borten sicher nicht. Deshalb zeige ich Euch heute mal ein Beispiel, wie Ihr die kultigen Jeansborten verwenden könnt und wie toll die Borten auf Jeans aussehen. Weitere Beispiele werden folgen.
Bei den Borten handelt es sich um Webbänder, d.h. bei den meisten Borten sieht man auf der Rückseite die Webfäden. Daher sind die meisten Zierborten einseitig verwendbar. Die Webbänder sind recht dünn, tragen also nicht auf. Die Borten sind in der Verpackung zusammengefaltet. Ihr entnehmt die Borte aus der wiederverschließbaren Tüte und wickelt sie einfach ein Stück ab. Jede Borte ist 140 cm lang und kann nach Belieben gekürzt werden.
Ich habe mich entschieden, eine kleine Jeanstasche mit Reißverschluss für Geld oder Kosmetikutensilien zu nähen. Die Tasche soll etwa 18 cm breit sein. Für den Stoff wähle ich eine alte hellblaue Jeanshose. Für die Bordüre habe ich mich für eine Jeansborte mit abstraktem Blumenmuster in den Farben Blau, Rot und Weiß entschieden. Ich möchte, dass das Webband komplett um die Tasche verläuft. Also benötige ich zwei gleich lange Stücke der Jeansborte. Für mein Täschchen schneide ich zwei Stücke der Bordüre mit einer Länge von je 22 cm ab. Dabei habe ich bereits die Nahtzugabe mit je etwa 2 cm an den Seiten bedacht.
Nun messe ich die Stoffteile mit einem Maßband ab, zeichne mit Schneiderkreide die Größe der Stoffteile auf den Jeansstoff auf und schneide dann entlang der Kreidelinien den Stoff aus. Die Stoffteile werden jetzt am Reißverschluss befestigt. Ich habe einen roten Reißverschluss aus Kunststoff gewählt. Wer möchte, kann auch gleich noch Futterstoff in den gleichen Maßen zuschneiden und an der Unterseite des Reißverschlusses annähen. Ich habe mich für einen roten Baumwollstoff als Futter entschieden, passend zum Reißverschluss und zum Rot in der Bordüre.
Ich lege nun die Jeansborte auf die zwei Stoffteile der Tasche, die Vorder- und die Rückseite. Damit sie beim Nähen nicht verrutschen, werden sie mit Stecknadeln oder Textilkleber fixiert.
Zum Nähen verwende ich Jeansgarn in der Farbe Dunkelblau. Das Jeansgarn ist besonders reißfest und passt perfekt zur blauen Farbe des Bordürenrands. Ich nähe nun mit großen Stichen und einer Nähmaschinennadel der Stärke 90 das Webband fest, indem ich jeweils an der linken und rechten äußeren Seite der Borte entlangnähe. Dazu verwende ich einen Reißverschluss-Nähmaschinenfuß. Dabei handelt es sich um einen „halben“ Nähmaschinenfuß, der es einem ermöglicht, besonders nah an Reißverschlüssen oder Stoffkanten entlangzunähen. Ich bleibe beim Nähen immer auf dem dunkelblauen Bereich der Zierborte. Anschließend ist die Naht mit dem bloßen Auge kaum zu sehen!
Danach lege ich die Stoffteile der Tasche so, dass jeweils die sogenannten rechten Seiten des Jeansstoffes und des Futterstoffes aufeinander liegen. Nun können die Seiten der Jeanstasche geschlossen werden. Lasst im Futterstoff an der Unterseite eine Wendeöffnung von mind. 5 cm. Jetzt noch schnell alle Fadenenden mit der Fadenschere kürzen, die Tasche umstülpen und die Wendeöffnung mit einer knappkantigen Naht schließen – am besten mit einem Garn in der Farbe des Futters. Et voilà, die Jeanstasche ist fertig!
Und hier seht Ihr das Ergebnis in einigen Bildern.
Die verwendete Jeansborte findet Ihr übrigens unter diesem Link:
https://www.woolnerd.de/produkt/borduere-besatz-borte-70er-jahre-vintage-abstraktes-blumenmotiv-2/
PS: Ich habe an der Tasche noch eine Lasche befestigt. Diese ist kein „Muss“ und wird deshalb lediglich im „Abspann“ erwähnt. Für die Lasche habe ich aus einem kleinen Jeansstück (ca.12x4cm) einen Schlauch genäht, diesen einmal an den Enden zusammengenäht und dann beim Schließen der Seiten des Jeansstoffes mit eingenäht. Hierbei liegen 10 Lagen Jeansstoff übereinander! Prüft daher unbedingt vorher, ob Eure Nähmaschine das schafft. Verwendet eine entsprechend starke Nähmaschinennadel, am besten eine Jeansnadel. Alternativ könnt Ihr auch den dünneren Futterstoff, eine schmale Kordel oder ein flaches Baumwollband etc. für die Lasche verwenden. Auf Höhe der Lasche empfiehlt es sich, vorsichtig und langsam Stich für Stich zu nähen. Alternativ könnt Ihr die Lasche auch von Hand einsetzen.
Viel Erfolg beim Nähen!
Über Fotos von Euren Nähprojekten mit unserer Jeansborte würde sich WOOLNERD freuen!